Segelfliegen Ausgabe Mai/Juni 24!

Die aktuelle Ausgabe mit top Artikeln für alle, die bestens über die wunderschöne Sportart informiert sein möchten: Unsere neue Serie über Motorsegler beleuchtet alle Aspekte rund um das Trend-Flugzeug, wir stellen den neuen, perfekten Copiloten, die brandneue App von WeGlide vor, werfen einen Blick auf Wettersituation, Flugmöglichkeiten, Wellenfliegen und Flugsicherheit an der Porta und die Schwerewellen im Mittelgebirge, gehen einem schnellen Tag an der Weltmeisterschaft in Australien auf den Grund, schauen uns Blitze über der Namib vom Cockpit aus an und erfahren, wie gefährlich ein Blitzschlag für ein Segelflugzeug sein kann und wie man sich schützt. Sicherheit fängt aber schon vor dem Flug an, hier zeigt sich, ob wir wirklich gut vorbereitet an den Start gehen, ob wir fit sind im Sinne von I’MSAFE und ob wir unseren Flieger voll konzentriert aufgebaut und alle Sicherheits-Checks gewissenhaft durchgeführt haben. Damit wir dann auch sicher in die Luft kommen, schauen wir uns die Abhebedynamik beim Windenstart genauer an. Wer besonders hoch hinaus will, der ist beim Rotheburger Luftsportverein gut aufgehoben. Warum er sich lohnt, an Zielen festzuhalten und nicht so schnell aufzugeben, das zeigt unsere Sommerreise nach Schweden und unsere Geschichte aus dem Cockpit. Zur Entspannung gibt’s dann unsere Kolumne, schön locker bleiben, denn: Der macht das schon. Und jetzt viel Spaß bei der Lektüre!

Zahlen sprechen eine klare Sprache, so auch die Zulassungsstatistik für ‚Segel‘-Flugzeuge in Deutschland. Im Jahr 2023 waren erstmals seit mehr als drei Jahrzehnten weniger als 7.000 reine Segelflugzeuge zugelassen. Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Motorsegler von Anfang an auf mittlerweile 4.066 Flugzeuge angewachsen! Diese Entwicklung gibt dem Segelfliegen-Magazin Anlass, genauer hinzuschauen.

In unserer neuen Serie in der Rubrik ‚Flight Safety‘ widmen wir uns dem Thema ‚Motorsegler‘. Wir behandeln alles von der Ausbildung über die verschiedenen Flugphasen (Vorbereitung, Start, Reiseflug, Landung, Nachbereitung) bis hin zu vermeidbaren Notfällen. Dabei beleuchten wir die feinen, aber auch die deutlichen Unterschiede zum reinen Segelflug, die zu eigenen typischen Unfällen im Motorseglerbetrieb führen können.

Mit Power in der Luft

„Motorsegler sind Flugzeuge mit einem oder mehreren Triebwerken, die auch die Eigenschaften eines Segelflugzeugs aufweisen können, wenn ihre Triebwerke ausgeschaltet sind“ – so die Definition. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gehören sie einer eigenen Luftfahrzeugklasse an und tragen spezielle Kennzeichnungen wie D-Kxxx, OE-9yyy, oder HB-2zzz.

Der Wunsch, mit Leichtflugzeugen auch gut segelfliegen zu können, bestand schon früh. Nach zahlreichen Experimenten und kleineren Serien gelangten Anfang der 1960er Jahre die ersten ‚Scheibe Falke SF25‘ auf den Markt. Die mehr als 2.000 gebauten Exemplare werden auch heute noch genutzt, um zahlreiche Class Ratings zu erwerben und Segelfluglizenzen um TMG-Rechte oder Eigenstartberechtigungen zu erweitern.

Es versteht sich von selbst, dass die Anforderungen an eine Eigenstartberechtigung auf einem modernen Hochleistungssegler ganz andere sind als auf einem seit Jahrzehnten bewährten Klassiker. Nicht nur die reinen Gleitleistungen spielen eine Rolle, sondern auch Flugzeuggeometrie und -größe stellen unterschiedliche Anforderungen. Trotzdem ähneln manchmal die Triebwerke modernster Flugzeuge den antiquierten Modellen aus der Mitte des letzten Jahrhunderts überraschend stark, die immer noch mit der damaligen (Rasenmäher-)Technik betrieben werden. Doch dazu später mehr!

Ein bedeutender Unterschied, der bei der Ausbildung und dem Erhalt von Berechtigungen eine wesentliche Rolle spielt, ist die Unterscheidung zwischen ‚Reisemotorseglern (TMG)‘ (englisch: Touring Motor Glider) und ‚Segelflugzeugen mit Hilfsmotor‘.

Ein Reisemotorsegler (TMG) mit fest montiertem, nicht einziehbarem Triebwerk und nicht versenkbarem Propeller muss in der Lage sein, aus eigener Kraft zu starten und zu steigen. In der Regel stehen hier die Motorflugeigenschaften im Vordergrund. Eine große Ausnahme bildet die Stemme S10/12 mit ihrem Faltpropeller. Trotz ihrer guten Reiseeigenschaften im motorisierten Flug bietet sie auch hervorragende Segelflugeigenschaften mit einer Gleitzahl jenseits der 50. Diese einzigartige Kombination hat die Stemme auf Expeditionen weitab der ausgetretenen Pfade bekannt gemacht – und steht für Abenteuerlust und grenzenlose Leidenschaft, wie es in ihrer eigenen Werbung heißt, natürlich mit gewissen Abstrichen bei den reinen Segelflugeigenschaften.

Segelflugzeuge mit Hilfsmotor bieten mitunter nochmals deutlich bessere Segelflugeigenschaften (fast) ohne Außenlanderisiko. Als Eigenstarter verfügen sie zudem neben Gleitzahlen jenseits der 60 auch über die vermeintliche vollständige Unabhängigkeit. Diese Kombination hat sie in den letzten drei bis vier Jahrzehnten äußerst beliebt gemacht. Heutzutage werden somit nahezu alle aktuellen Segelflugzeuge auch mit den unterschiedlichsten Motorisierungen angeboten – mit all ihren Vor- und Nachteilen, wie wir sehen werden!

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