In der Regel werden aufsteigende Warmluftschläuche („Thermik”) oder an Hindernissen hochströmende Winde genutzt. Zudem können bei hohen Windgeschwindigkeiten und hinter Bergketten oder Gebirge Luftmassen in Schwingung geraten. Dieses Phänomen nennt sich atmosphärische Schwerewelle, „die Segelflieger sagen Welle“, so Struckmeyer. Aus diesem Grund zieht es kurz vor Beginn der Flugsaison seit fünf Jahren Mitglieder der Segelfluggruppe Bremen (SFG) mit Fliegerkameraden der akademischen Fliegergruppe Frankfurt in die Pyrenäen, um Jagd auf die „Wellen“ zu machen, diese zu erforschen und fliegerisch zu nutzen. Das sei ihm und dem Piloten Thomas Seiler in besonders eindrucksvoller Weise gelungen, so Struckmeyer, indem sie an zwei Tagen jeweils über 1000 Kilometer im motorlosen Wellensegelflug zurücklegten. Ihnen gelang ein 1112 Kilometer langer Flug in der „Nordwelle“ der Pyrenäen. In diesem Fall bläst ein starker Wind aus Norden über die bis zu 3400 Meter hohen Gipfel. Zweimal hin und zurück innerhalb von knapp zehn Stunden in Höhen von 4000 bis 6000 Metern sind sie die Strecke von Puigcerda, zirka 90 Kilometer westlich der Stadt Perpignan am Mittelmeer, bis zirka 80 Kilometer vor San Sebastian am Atlantik geflogen. Ein paar Tage später gelang ihnen ein weiterer Flug über 1022 Kilometer. Mehr Informationen im online-Beitrag des Weser-Kurier.