Die segelfliegen-magazin März/April-Ausgabe ist da!

Unter anderem mit diesem spannenden Beitrag von David Richter-Trummer:

Auf manchem Flugplatz ist der Widerstand gegen die Einführung von Vereinsflugzeugen mit Wölbklappen doch erheblich. Zu kompliziert, zu fehleranfällig und im Allgemeinen nicht geeignet für den Gelegenheitspiloten sei das alles. Weiter hört man, dass der geringe Leistungsvorteil, den man erst mal durch die korrekte Bedienung der Klappen realisieren muss, in keinem Verhältnis zur höheren Komplexität stehe. Das gemeine Mitglied würde mit Klappen sowieso mehr stören als verbessern. Und bereits in der Schulung geistert die Wölbklappe eher als Schreckgespenst durch die Vorlesungen, wobei bei ihrer Erwähnung niemals vergessen wird anzumerken, dass für „euch das Thema sowieso noch lange nicht relevant sein wird“.

So kommt es dann sehr oft dazu, dass Jungpiloten ihre ersten Erfahrungen mit Wölbklappen erst auf privat betriebenem Gerät machen können. Nach kurzer Eingewöhnung fragen sich diese dann sehr oft, warum um die Sache so viel Wirbel gemacht wurde. Denn die Nutzung wird schnell so selbstverständlich und intuitiv wie das Bedienen der Trimmung oder des Einziehfahrwerks. Kaum jemand wechselt wegen der zu hohen Komplexität oder der Fehleranfälligkeit von einem Klappenflieger zurück zum Starrprofil. Auch die typischen zwei bis drei Prozent Leistungsdifferenz scheinen sehr vielen eine vergleichsweise angemessene Steigerung zu sein. 

Weil zudem auf dem Gebrauchtmarkt häufig Flugzeuge mit Wölbklappen günstiger als ihre Starrprofil-Versionen gehandelt werden, sind sie vor allem bei privaten Haltern und Haltergemeinschaften beliebt.

Machen wir mal ein wenig Theorie und Praxis zu diesem oft emotional debattierten Thema. Was macht denn nun diese Wölbklappe, wenn du sie setzt? Dass die Wölbklappe eine oft mit den Querrudern kombinierte Flügel-Hinterkanten-Klappe wie ein Querruder ist, weißt du bereits. Man nennt diese Kombination dann Flaperon.

Diese „Querruder“ verlaufen bei einem Klappenflieger nun aber über die gesamte Spannweite und können nicht nur wechselseitig, sondern zusätzlich auch gleichseitig und bei manchen Mustern weiter differenziert betätigt werden. Durch die wechselseitige Betätigung mit dem Steuerknüppel wirken sie nun ganz normal als etwas besser wirksame, weil längere Querruder. Das nach unten ausschlagende Querruder erhöht die Krümmung des einen Flügels und erzeugt damit mehr Auftrieb, aber auch deutlich mehr Wiederstand, während es beim nach oben ausschlagen genau umgekehrt ist. Klappenflugzeuge sind wegen ihren größeren Steuerflächen typischerweise etwas rollwendiger als klappenlose Versionen, haben aber ein wenig höhere Ruderkräfte.

Durch gleichsseitige Betätigung, also links und rechts gleichzeitig hinauf oder hinunter, die über den Wölbklappen-Hebel erfolgt, verändert sich nun aber die Wölbung beider Tragflügel gleichzeitig. Dieses Wölben verändert also insgesamt die Krümmung des Flügelprofils, und natürlich erzeugt auch hier ein stärker gewölbtes Profil mehr Auftrieb, aber auch mehr Widerstand.

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